🌙 Zwischen Traum und Wirklichkeit – die Nacht, in der alles begann
Wie ein Stern über dem Hinterhof mich an mein Warum erinnerte.
Wieder wache ich mitten in der Nacht auf. Ein Moment der Orientierungslosigkeit – dann dieses flackernde Bewusstsein:
Anfang 1994.
Ich liege in einer kleinen Dachgeschosswohnung, irgendwo über den Höfen meines damaligen Arbeitgebers. Die Wände sind kahl. Die Luft kalt. Das Bett zu schmal für all die Gedanken, die darin keinen Platz finden.
Ich ziehe die Decke enger um mich und spüre diese seltsame Mischung aus Einsamkeit und Entschlossenheit. Wie bin ich hier gelandet? Und – noch wichtiger – warum?
Durch das kleine Dachfenster sehe ich einen Stern. Er leuchtet klarer als alle anderen. Lebendiger. Näher. Und plötzlich erinnere ich mich – an mein Warum.
An die Sehnsucht, die mich überhaupt hierher geführt hat. An den Traum, den ich irgendwo zwischen Formularen, Pflichten und Erwartungen verloren hatte.
🌾 Der Anfang eines neuen Lebens
Ich war jung. So jung, dass ich glaubte, Stärke bedeute, keine Schwäche zu zeigen.
Ich sprach kaum Deutsch, kannte niemanden, und jeder Tag war ein Ringen zwischen Hoffnung und Heimweh.
Manchmal zählte ich die Stunden, bis ein Brief aus der Heimat kam – doch die Angst war leider schneller als die Post.
Ich war angekommen, aber noch nicht zu Hause. Und doch – tief in mir – gab es etwas, das nicht aufgab. Etwas, das flüsterte: Du bist auf dem richtigen Weg.
Ich hatte nur ein schwammiges Ziel, keine Familie und keine Freunde. Nur diesen einen leuchtenden Punkt am Himmel, der mich jede Nacht daran erinnerte, dass hinter all dem ein Sinn stecken musste.
✨ Wenn Erinnerungen sprechen
Jahre später, als ich längst besser Deutsch sprach, fand ich dieses Gefühl wieder – nicht in einem Land, sondern in mir selbst.
Ich begann zu schreiben. Zuerst zögerlich. Dann mit Herzklopfen. Bis plötzlich eine kleine Gestalt in mir zu sprechen begann – barfuß, scheu und zugleich mutig.
Sie war keine Erfindung, sondern Erinnerung. Das Mädchen, das ich einst war – und das ich zu lange übersehen hatte.
Ich begann, ihr zuzuhören. Und während ich lauschte, wurde mir klar: Ich war nie wirklich verloren. Ich hatte nur aufgehört, mich selbst zu hören.
🌕 Fazit
Die Welt ist nicht mehr, was sie einmal war. Aber vielleicht war sie das nie.
Vielleicht war sie immer nur ein Spiegel – für das, was wir in uns tragen: Verlust. Mut. Sehnsucht. Liebe.
Ich sehe wieder hinauf zu dem Stern, der seit jener Nacht mein stiller Zeuge geblieben ist. Er scheint näher zu sein als früher. Fast, als würde er mich beobachten.
Und plötzlich höre ich eine Stimme, die meinen Namen ruft. Leise. Zart. Fast wie ein Flüstern im Wind. Ist sie echt? Oder träume ich?
🤎 Erinnerung
Vielleicht kennst du dieses Gefühl. Diese leise Stimme, die dich erinnert, wer du einmal warst – bevor du dich angepasst hast.
Manchmal reicht ein einziger Stern in der Nacht, um dich wieder an dein eigenes Licht zu erinnern. Und manchmal genügt ein einziger Impuls, um dich an das zu erinnern, was wirklich zählt – heute.
Ein täglicher Impuls – sanft, klar, erinnernd. 🤎
