Dopamin 

Dopamin ist ein Neurotransmitter und Hormon, das eine zentrale Rolle im Nervensystem spielt. Es gehört zur Gruppe der Katecholamine, die aus der Aminosäure Tyrosin gebildet werden. Dopamin hat vielfältige Funktionen im Körper und Gehirn und beeinflusst sowohl emotionale als auch physiologische Prozesse.

Funktionen von Dopamin:

1. Belohnungssystem und Motivation:

Dopamin ist eng mit dem Belohnungssystem des Gehirns verbunden. Es wird freigesetzt, wenn wir angenehme Erlebnisse machen, wie gutes Essen genießen, Sport treiben oder etwas Neues lernen. Es verstärkt motiviertes Verhalten, indem es positive Gefühle bei erfolgreichen Handlungen erzeugt.

2. Bewegungssteuerung:

Dopamin ist entscheidend für die Regulierung von Bewegungen. Es wird in einem Bereich des Gehirns namens Substantia nigra produziert, der für die Motorik zuständig ist. Ein Mangel an Dopamin in diesem Bereich führt zu Bewegungsstörungen wie bei der Parkinson-Krankheit.

3. Kognitive Funktionen:

Dopamin beeinflusst Aufmerksamkeit, Entscheidungsfindung, Arbeitsgedächtnis und Kreativität. Es hilft dem Gehirn, Informationen zu verarbeiten und sich an neue Umstände anzupassen.

4. Emotionale Regulierung:

Dopamin beeinflusst Stimmungen und emotionale Reaktionen. Ein Ungleichgewicht kann mit psychischen Störungen wie Depressionen oder Schizophrenie in Verbindung stehen.

5. Endokrine Funktionen:

Als Hormon hemmt Dopamin die Freisetzung von Prolaktin aus der Hypophyse, einem Hormon, das für die Milchproduktion bei stillenden Frauen wichtig ist.

Synthese von Dopamin:

Dopamin wird aus der Aminosäure Tyrosin gebildet. Der Prozess erfolgt in mehreren Schritten:

1. Tyrosin wird durch das Enzym Tyrosinhydroxylase in L-Dopa umgewandelt.

2. L-Dopa wird durch das Enzym Dopa-Decarboxylase in Dopamin umgewandelt.

Abbau von Dopamin:

Dopamin wird durch Enzyme wie Monoaminoxidase (MAO) und Catechol-O-Methyltransferase (COMT) abgebaut, wobei Abbauprodukte wie Homovanillinsäure (HVA) entstehen.

Dopamin-assoziierte Erkrankungen:

• Parkinson-Krankheit: Ein Mangel an Dopamin in der Substantia nigra führt zu Zittern, Muskelsteifheit und Bewegungsverlangsamung.

• Schizophrenie: Ein Überschuss an Dopamin oder eine Überempfindlichkeit der Dopaminrezeptoren kann zu Wahnvorstellungen und Halluzinationen führen.

• Sucht: Substanzen wie Kokain und Amphetamine erhöhen den Dopaminspiegel und fördern süchtiges Verhalten.

• ADHS: Dopaminmangel wird mit Aufmerksamkeitsdefiziten und Hyperaktivität in Verbindung gebracht.

Dopamin in der Medizin:

• L-Dopa: Wird als Medikament bei der Parkinson-Krankheit eingesetzt, um den Dopaminmangel auszugleichen.

• Dopaminantagonisten: Medikamente, die Dopamin blockieren, werden bei Schizophrenie und anderen psychischen Erkrankungen verwendet.

Dopamin ist somit ein essenzielles Molekül für das Wohlbefinden, die Motivation und die körperliche Funktion. Ein Ungleichgewicht kann jedoch schwerwiegende Auswirkungen auf die Gesundheit haben.